Biolebensmittel wirklich gesünder?

Kategorie: Gesundheit, Diät und Ernährung, Magazin

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Bei der Antwort auf die Frage, ob Biolebensmittel wirklich gesünder sind als (im Zeitalter der industriellen Landwirtschaft) vergleichbare konventionell hergestellte Produkte, ist zunächst einmal zu differenzieren, ob pflanzliche oder tierische Produkte im Fokus stehen.

Biolebensmittel

© miha Krivic /istockphoto.com

Pflanzliche Biolebensmittel können aus folgenden Gründen gesünder und wohlschmeckender als Herkömmliche sein:

  • Den Pflanzen wird eine natürliche Reifezeit zugestanden. Ihr Geschmack wird dadurch intensiv, und ihr Gehalt an (das Immunsystem stärkende) sekundären Pflanzenstoffen („Phytamine“) kann bis zu 50% höher sein. So sollen z.B. Biotomaten besonders viel wertvolles Lycopin enthalten.
  • Die in der konventionellen Landwirtschaft betriebene chemisch-synthetische Düngung wirkt sich negativ auf die Bildung von Vitamin C in der Pflanze aus. Bioweißkraut, -äpfel und -tomaten enthalten daher oftmals mehr Vitamin C als ihre industriell hergestellten Konkurrenten.Zudem kann die chemisch-synthetische Düngung bei schnell wachsenden Pflanzen einen hohen Nitratgehalt bewirken. Blatt- und Wurzelgemüse sind generell höher mit Nitrat belastet als Fruchtgemüse, doch weisen Bioprodukte dieser Art häufig sehr viel geringere Nitratwerte auf.
  • Einen großen gesundheitlichen Vorteil bieten biologisch angebaute Pflanzen unter dem Aspekt des Pestizidgehalts; die bei Stichproben bei ihnen gefundenen Belastungen liegen weiter unter den erlaubten Höchstmengen und stammen überdies in aller Regel von Nachbarfeldern mit industrieller Landwirtschaft. Deren Obst- und Gemüse hingegen weist oftmals zu hohe Pestizidgehalte auf. (Pestizide stehen u.a. im Verdacht, krebsfördernd zu sein und Parkinson zu verursachen.)


In der Ernährungswissenschaft herrscht heute Einigkeit, dass eine ausgewogene vegetarische Vollwert- oder Mischkost die gesündeste Ernährungsform für den Menschen darstellt. Wer den gesunden Trend zu fleischloser Kost dennoch nicht mitmachen möchte, sollte in jedem Fall zu Bioprodukten greifen, da das Fleisch von Tieren aus der Massentierhaltung sehr oft Rückstände von Antibiotika und anderen Tierarzneimitteln enthält. Problematisch ist auch das Thema Putenhaltung: Zar dürfen die Puten von Biobauern ein besseres Leben führen als ihre Artgenossen aus der Massentierhaltung – doch die „normale“ Pute ist mittlerweile vom Aussterben bedroht. Putenfleisch, das in den Handel gelangt, stammt von überzüchteten Hochleistungsputen. Sie setzen, genetisch bedingt, so viel Fleisch an der Brust an, dass sie sich kaum bewegen können. Putenfleisch stammt also fast immer aus Qualzucht.

Sind Biolebensmittel wirklich gesünder als Herkömmliche? Aus der Perspektive der Tiere lautet die Antwort dennoch: Ja, in jedem Fall.

Tags: Biolebensmittel

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