Eizellspende in Spanien - Kinderwunsch in der ethischen Grauzone

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Eizelle

Eizelle © Sashkin - Fotolia.com

Noch ist die Eizellspende in Deutschland nicht erlaubt. Selbst die Information durch einen Arzt ist verboten. In anderen europäischen Ländern wird diese Methode der Reproduktionsmedizin nicht unter Strafe gestellt oder zumindest geduldet. Spanien gehört zu jenen Ländern, in denen es keine gesetzliche Regelung gibt und daher die Eizelltransplantation praktiziert wird. In Spanien dürfen die Frauen anonym spenden. Da spanische Spenderinnen vom Aussehen nicht immer mit den Vorstellungen der deutschen Frauen übereinstimmen, suchen spanische Kliniken offensiv nach Spenderinnen aus Osteuropa. Aus der Suche nach der Wunschfrau hat sich inzwischen eine Art Casting entwickelt. Dabei geht es nicht nur um die Haar- und die Hautfarbe, auch die Blutgruppe sowie zum Beispiel musische Neigungen der Spenderin werden bei der Auswahl mit einbezogen. Die Ähnlichkeit zwischen genetischer Mutter und gebärender Mutter soll so groß wie möglich sein.

Frei von Emotionen betrachtet bedeutet die Spende einer Eizelle, das eine Frau den Körper einer anderen Frau benutzt. Die Spenderin muss hormonell stimuliert werden. Das geschieht für die Frauen unter einer hohen körperlichen Belastung. Nur auf diese Weise können mehrere Eizellen im Zyklus reifen. Frauen aus Deutschland, die aus medizinischen oder altersbedingten Gründen keine Kinder zur Welt bringen können, nutzen die Möglichkeit der Eizellspende in Spanien. Für rund 10.000 Euro bieten verschiedene spanische Kliniken die Behandlung an. Eine Garantie, dass der Kinderwunsch in Erfüllung geht, gibt es allerdings nicht. Die Erfolgsaussichten liegen nach Aussagen der Mediziner bei 60 Prozent.

Die spanischen Kliniken sind bestens auf die deutsche Kundschaft eingestellt. Das medizinische Personal spricht in der Regel deutsch. Wenn die passende Spenderin gefunden ist, wird sie mit Hormonen vorbereitet. Die entnommenen Eizellen werden außerhalb des Körpers befruchtet. Es handelt sich also um eine künstliche Befruchtung. Wenn daraus Embryonen entstehen, werden der Empfängerin maximal zwei oder drei in die Gebärmutter eingesetzt. Nun bleibt noch abzuwarten, ob daraus eine Schwangerschaft entsteht.

Die Spenderinnen in Spanien sind im Durchschnitt 24 Jahre alt. Sie erhalten eine Aufwandsentschädigung von ca. 900 Euro und werden erst nach gründlichen Untersuchungen, die sich über einige Monate erstrecken, in das Programm aufgenommen. Die Empfängerinnen sind meist doppelt so alt. Bei einigen Kliniken liegt die Altersgrenze bei 50 Jahren, andere behandeln auch Frauen von 55 bis 60 Jahren.

Hier stellt sich die Frage in wie weit solche Praktiken moralisch und ethisch noch vertretbar sind.

Weitere Informationen zur Eizellspende in Spanien.

Tags: Eizelle,Eizellenspende,Kinderwunsch

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