Magazin: Privatversicherer werden in Zukunft kräftig Beiträge erhöhen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die neun Millionen Privatversicherten müssen mit stark steigenden Beiträgen in der Zukunft rechnen. Das geht aus einer Studie des AOK-Bundesverbandes hervor, die dem Magazin "Stern" vorliegt. Danach müssten die Privatversicherer (PKV) von jedem Mitglied 2.700 Euro Prämie im Jahr zusätzlich verlangen, um in den nächsten vier Jahrzehnten finanziell stabil über die Runden zu kommen.

Die Studie begründet die Finanznot der PKV mit drei Problemen. So würden die Versicherer die ständig steigenden Kosten für Ärzte, Arzneien und Kliniken nicht in den Griff bekommen. Sie würden nicht angemessen berücksichtigen, dass die Menschen in Zukunft länger leben und außerdem unter der Eurokrise leiden. Wegen der niedrigen Zinsen würden die milliardenschweren Kapitalanlagen zu wenig Ertrag abwerfen, und dies würde indirekt zu höheren Beiträgen führen. Unterdessen wächst in der schwarz-gelben Koalition die Kritik an den Privatversicherern. Nachdem in der Vergangenheit sich bereits Unionspolitiker zu Wort gemeldet hatten, fordert nun der FDP-Gesundheitspolitiker Lars Lindemann "grundlegende Veränderungen" von der Branche. "Ich bezweifle, ob die Vollversicherung in der heutigen Gestalt in der Zukunft noch so bestehen bleiben kann", sagte er dem stern. Auch in der PKV-Branche wächst der Unmut. So bemängelt Roland Weber, Vorstandsmitglied des Marktführers Debeka die hohen Maklerprovisionen, den unzureichenden Versicherungsschutz durch Billigtarife oder die mangelnden Wechselmöglichkeiten der Versicherten. "Wenn wir auf diese Schwierigkeiten keine Antwort finden, machen wir uns angreifbar und dürfen uns nicht wundern, wenn die Politiker tätig werden", sagte er dem "Stern".

 

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