Neue Studie: Antidepressiva können bei Demenzpatienten Risiko für Sturz erhöhen
Antidepressiva © AndrewSoundarajan/istockphoto.com
Rotterdam (dts Nachrichtenagentur) - Antidepressiva können bei dementen älteren Menschen das Risiko eines gefährlichen Sturzes erhöhen. Das schreibt das "British Journal of Clinical Pharmacology" auf Grundlage einer Studie des medizinischen Zentrums der Erasmus Universität in Rotterdam. Die Forscher um Carolyn Sterke untersuchten dafür in 248 Altenheimen über den Zeitraum von zwei Jahren den Zusammenhang zwischen Antidepressiva und den Stürzen von älteren Menschen.
Dabei fanden sie heraus, dass nicht nur ein erhöhtes Risiko besteht, zu stürzen. Auch die Gefahr sich zu schwer verletzen sei dreimal so hoch, wie bei Demenzpatienten, die keine Mittel gegen Depression nehmen. Die Folgen sind nicht selten Knochenbrüche. "Ärzte sollten zurückhaltend sein, älteren Menschen Antidepressiva zu verschreiben, selbst in geringen Dosen", sagte Sterke zur Studie. Die britische Gesellschaft für Alzheimer forderte mehr Untersuchungen. "Jetzt ist es nötig, dass noch mehr geforscht wird, um zu verstehen, warum Antidepressiva bei Menschen mit Demenz diese Auswirkungen haben. Es muss auch geforscht werden, ob es eine alternative Behandlung gegen Depression gibt", erklärte der Direktor der britischen Gesellschaft für Alzheimer, Clive Ballard. Bei älteren Antidepressiva war das Risiko von Stürzen sehr gut bekannt, da Nebenwirkungen wie Schwindel auftraten. Man hatte jedoch gehofft, dass neue Mittel diese Nebenwirkungen verringern. Das wurde durch die Studie der Erasmus Universität widerlegt.
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